Israel

Rassismus & Apartheid

Sitzbank mit der Aufschrift "Whites only"
Sitzbank “Nur für Weiße” aus der Zeit der Apartheid in Südafrika © istock.com | okyela

Viele Menschen werfen Israel Rassismus und eine Ungleichbehandlung von Palästinenser:innen vor. Manche benutzen dafür sogar den Begriff „Apartheid“.

Der Begriff Apartheid („Getrenntheit“) bezeichnet das politische System der „Rassentrennung“ in Südafrika, das bis in die 1990er-Jahre andauerte. Menschen wurden dort aufgrund ihrer Hautfarbe in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die weiße Minderheit hatte die politische Macht und war per Gesetz höhergestellt, während Nicht-Weiße einem System der Unterdrückung und Ausbeutung unterworfen waren. Die Situation in Israel/Palästina lässt sich damit nicht gleichsetzen.

Zwar gibt es – wie leider überall – auch in Israel Rassismus. Arabische Israelis beklagen immer wieder Ausgrenzung und Diskriminierung. Auch schwarze Jüdinnen:Juden fühlen sich oft ausgeschlossen. Doch mit dem rassistischen System der Apartheid kann man das nicht auf eine Stufe stellen. Israel ist ein Rechtsstaat, in dem alle Bürger:innen die gleichen politischen Rechte genießen (Wahlrecht, das Recht zur Gründung von Parteien usw.). 

Anders sind die Verhältnisse in den palästinensischen Gebieten, die militärisch von Israel kontrolliert werden. Hier gibt es Sicherheits- und Sperrzonen, sowie rechtliche Bestimmungen, die zwischen Israelis und Palästinenser:innen unterscheiden. All diese Maßnahmen werden mit dem gewaltsamen Konflikt und seinen Gefahren begründet. Für Palästinenser:innen vor Ort bedeutet das tatsächlich rechtliche Ungleichbehandlung sowie Einschränkungen im Alltag. 

Rassistische Praktiken zu kritisieren ist wichtig. Eine Gleichsetzung Israels mit dem rassistischen System der Apartheid, dessen einziges Ziel Unterdrückung und Ausbeutung war, geht aber an der Realität vorbei. Der Apartheid-Vorwurf wird oft dazu genutzt, den Staat Israel als besonders böse darzustellen oder ihm sogar die Existenzberechtigung abzusprechen. 

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