Zu den sehr alten Vorurteilen der christlichen Judenfeindschaft gehört die Behauptung, dass Jüdinnen:Juden teuflisch und blutrünstig seien. Im Mittelalter wurde diese Vorstellung mit einer Lügengeschichte ausgeschmückt: Angeblich würden Jüdinnen:Juden Kinder entführen und töten, um mit deren Blut schwarze Magie zu betreiben. Solche Anschuldigungen lassen sich unter dem Stichwort „Dämonisierung“ zusammenfassen.  

Ähnliche Bilder und Motive finden sich auch in Bezug auf den jüdischen Staat Israel. Israelische Politiker:innen werden immer wieder mit Teufelshörnern oder als blutsaugende Vampire dargestellt. Auch die Parole „Kindermörder Israel“ muss man in diesem Zusammenhang betrachten. Es ist zwar traurige Realität, dass es unter den Opfern der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und palästinensischen Gruppen auch Kinder gibt. Der Ausdruck „Kindermörder“ unterstellt aber, dass Israel absichtlich und gezielt palästinensische Kinder töten würde. Das ist falsch. Und mehr noch: Man greift damit eine alte antisemitische Unterstellung auf.