Familienbank ab 1815
Antisemitischer Vorwurf: „Die Familie Rothschild steht an der Spitze einer jüdischen Weltverschwörung.“
Hintergrund
Dem jüdischen Kaufmann Mayer Amschel Rothschild war Ende des 18. Jahrhunderts der Aufstieg vom Kleinhändler zum finanzstarken Bankier gelungen. Mit Hilfe seiner Söhne baute er ein großes Familienunternehmen auf, das sich 1815 zum führenden Kreditgeber und Bankinstitut in Europa entwickelte. Nach 1850 begann das Bankhaus der Rothschilds wieder an Bedeutung zu verlieren und brach schließlich in verschiedene Unternehmen auseinander.
Der schnelle Erfolg hatte Missgunst mit sich gebracht. Insbesondere die Tatsache, dass ein jüdisches Bankhaus Geschäfte mit verschiedenen, konkurrierenden Nationen machte, befeuerte die wildesten antisemitischen Verschwörungstheorien. Die Rothschilds seien „vaterlandslos“ und würden insgeheim die Regierungen Europas kontrollieren. So hatte man eine einfache Erklärung für alles, was in der Weltpolitik schieflief. Verschwörungstheorien über die Familie Rothschild gibt es noch heute.