Luther 1540er-Jahre
Antisemitischer Vorwurf: „Jüdinnen:Juden beuten andere aus.“
Hintergrund
Martin Luther vertrat eine neue Auslegung des christlichen Glaubens. Seine Ideen hielt er für so gut, dass er glaubte: auch Jüdinnen:Juden würden in Scharen zu seinem Glauben übertreten. Ihm würde gelingen, woran die katholische Kirche gescheitert war.
Als die erhoffte Übertrittswelle ausblieb, reagierte Luther mit Hass. Er verfasste eine judenfeindliche Schrift mit dem Titel „Von den Juden und ihren Lügen“, in der zahllose menschenverachtende Darstellungen und Gewaltfantasien stehen. Unter anderem bemühte er das Vorurteil der „reichen Juden“ und behauptete, Jüdinnen:Juden würden von der Arbeit der Christ:innen leben.
Mit den historischen Tatsachen hatte das nichts zu tun: Es waren die christlichen Fürsten, die von der Arbeit anderer lebten. Jüdinnen:Juden dagegen waren wie der Rest der Bevölkerung überwiegend arm.